Die Nase prägt aufgrund ihrer Position das Gesicht besonders. Durch ein Nasenpiercing wird diese Wirkung noch verstärkt. Bei verschiedenen Völkern ist das Nasenpiercing bereits seit vielen Jahren Brauch. Das Nostril-Piercing durch den rechten oder linken Nasenflügel wird sofort mit Indien verbunden. Es ist aber so, dass diese Art Nasenpiercing bereits vor etwa 4.000 Jahren das erste Mal im mittleren Osten gestochen wurde und es von dort nach Indien gelangte. Die Frauen lassen sich hier hauptsächlich den linken Nasenflügel piercen. Laut dem Glauben, der auf den Ayurveda Medizinen beruht, begünstigt dies Schwangerschaft und Geburt.
Eine Volksgruppe Indiens, die Apatani-Frauen, haben extrem geweitete Piercings in beiden Nasenflügeln und tragen Holzscheiben darin. Im Amazonasbecken gibt es ebenso indigene Gruppen, welche Piercings in beiden Nasenflügeln haben. Diese durchziehen sie mit Palmfasern. Bei einer anderen Form des Nasenpiercings wird die Nasenscheidewand durchstochen. In verschiedenen Kulturen wurden darin Nasenstäbe oder Nasenfedern getragen. Dazu gehören die Erikbatsa in Brasilien, die Aborigines in Australien sowie die Yanocamá in Venezuela.
Im westlichen Kulturkreis verbreitete sich das Nostril Piercing während der Hippiebewegung. Diese fand ihre Inspiration in Indien. Bald danach trugen auch viele Punks Nasenpiercings. Noch weiter verbreitete es sich als Prominente wie Lenny Kravitz, Slash oder Dennis Rodman sich piercen ließen. In der heutigen Zeit ist das Nasenpiercing eine populäre Schmuckform bei Männern und Frauen.
Das Nasenpiercing ist sicher eines der beliebtesten Gesichtspiercings. In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, über Kosten, Schmerzen, Heilung und Pflege des Piercings.
Nasenpiercing Arten
Du kannst dir an verschiedenen Stellen an der Nase ein Piercing stechen lassen. Die unterschiedlichen Arten erfährst du hier:
- Septum-Piercing
Bei diesem Piercing wird der Schmuck in der Nasenscheidenwand eingesetzt.
- Bridge-Piercing
Hier wird zwischen den Augen am Nasenrücken ein Stecker mit zwei Kugeln angebracht.
- Austin-Bar-Piercing
Der Stecker wird hier horizontal durch die Nasenspitze eingesetzt.
- Nasallang-Piercing
Dieses Piercing vereint das Septum und das Nostril. Es wird durch die
Nasenscheidewand und beide Nasenflügel gestochen.
- Nostril-Piercing
Dieses Piercing wird durch den Nasenflügel gestochen.
Bezeichnung des Piercings im Nasenflügel
Jedes Piercing hat eine spezielle Bezeichnung bzw. einen eigenen Namen. Das Nasenpiercing wird als Nostril bezeichnet. Der Namekommt aus dem Englischen und heißt übersetzt so viel wie Nasenloch. Es ist also eine sehr passende Bezeichnung für das Nasenpiercing.
Nasenpiercing stechen lassen
Du möchtest dir ein Nasenpiercing stechen lassen, aber bist vielleicht verunsichert, weil du nicht genau weißt, was auf dich zukommen wird. Letztendlich unterscheidet es sich nicht von anderen Piercings. Der Piercer markiert die Einstichstelle, so dass du noch einmal schauen kannst, ob es so für dich passt. Wenn ja, dann wird das Loch mithilfe einer sterilen Kanüle gestochen. Danach wird ein Ring oder Stecker eingesetzt, je nachdem, was du haben möchtest. Das war es auch schon und du hast einen schönen Nasenschmuck.
Es bieten auch immer noch Juweliere an, ein Nostril-Piercing mithilfe einer Ohrlochpistole zu schießen. Wenn du ein Nasenpiercing haben möchtest, solltest du von dieser Methode absehen. Sie birgt eine erhöhte Infektionsgefahr und ist daher gefährlich. Wende dich lieber an einen vertrauensvollen Piercer, der das Nasenpiercing mit einer Venenverweilkanüle sticht. Die hygienische Vorgehensweise ist auch beim Nasenpiercing das A und O. Das Stechbesteck darf aus diesem Grund nur ein einziges Mal verwendet werden.
Bevor die Stichstelle markiert wird, muss der Nasenflügel desinfiziert werden. Beim Nasenpiercing wird normalerweise zum Schutz der Nasenscheidewand eine Schutzröhre dagegen gehalten. Es muss sofort das Schmuckstück eingesetzt werden, damit sich das Loch nicht wieder verschließt. Das kann ein Ball Closure Ring oder ein Labret-Stecker sein. Das Material darf keines sein, das allergische Reaktionen auslöst. Es sollte daher aus Edelmetall oder Chirurgenstahl sein. Am Anfang eignet sich auch ein Gesundheitsstecker.
Das Piercing, das durch die Nasenscheidewand gestochen wird, wird Septum genannt. Nur ein erfahrener Piercer kann dies. Er achtet darauf, dass das Piercing unterhalb des Knorpelgewebes gestochen wird. Dies gilt auch für das Nasallang-Piercing. Dies ist dadurch sehr aufwendig, da die Nasenscheidewand und die Nase gepierct wird. Wenn du empfindlich bist, solltest du dich dafür lokal betäuben lassen. Das Bridge-Piercing ist eine weitere Möglichkeit, sich die Nase piercen zu lassen. Hier wird zwischen den Augen die Nasenwurzel durchstochen. Auch dieses Piercing erfordert einen erfahrenen Piercer, da weder Knochen noch Knorpel verletzt werden dürfen. Dies ist das gefährlichste Nasenpiercing.
Aus diesem Grund solltest du das Nostril nicht schießen lassen
Das Schießen eines Nasenpiercing ist nicht ideal, da es dabei keinen klaren Stichkanal gibt. Es ist möglich, dass das Loch aufgrund des starken Drucks ausgefranst wird und so Probleme beim Abheilen auftreten können.
Schmerzen beim Stechen
Das Durchstechen des Nasenflügels ist kurz unangenehm, aber verursacht keine wirklichen Schmerzen. Die Nase wird gereizt und das führt automatisch dazu, dass ein paar Tränchen kullern werden. Das hat aber nichts mit Schmerzen aufgrund des Stechens zu tun.
Nasenpiercing selber stechen
Wenn du nicht zu einem Piercer gehen willst, sondern dir überlegst, es selber zu stechen, dann ist das keine gute Idee. Das selber Stechen beim Nasenpiercing und bei allen anderen Piercings ist eine No-Go. Ein professioneller Piercer hat Erfahrung, die du nicht hast. Die Gefahr ist daher sehr groß, dass dein selbstgestochenes Piercing nicht richtig abheilt, es schief sitzt oder sich entzündet. Es ist auch möglich, dass bei einem Piercing Nerven verletzt werden. Das kann zur Einschränkung von Sinnen und Funktionen führen.
Kosten eines Nasenpiercings
Der Preis eines Piercings ist unterschiedlich, je nach Region sowie Studio. Normalerweise kostet ein Nasenpiercing zwischen 40 und 60 Euro. In den Preis enthalten sich meist die Beratung, das Stechen, die Nachuntersuchung sowie der erste Schmuck. In diesen Kosten sollte natürlich auch Hilfe enthalten sein, falls es Probleme während der Abheilzeit geben sollte.
Die meisten Studios haben Websites, auf denen sie ihre Preislisten aufführen. Hier kannst du genau ersehen, was die Kosten für ein Nasenpiercing sind.
Zu diesen Kosten kommen normalerweise noch die Mittel für die Pflege, die du nach dem Stechen brauchst, hinzu.
Heilen des Nasenpiercing
Das Nasenpiercing an sich heilt sehr unkompliziert. Sofern du nicht eine ständig laufende Nase hast, solltest du in der Abheilphase keine größeren Probleme haben. Wie bei allen anderen Piercings auch, ist die Pflege ein entscheidender Faktor, wie du die Abheildauer verkürzen sowie die Entzündungsgefahr minimieren kannst.
Abheildauer
Im Vergleich zu den übrigen Piercings heilt ein Nasenpiercing relativ schnell ab. Nach vier bis sechs Wochen sollte die Heilung des Nostrils abgeschlossen sein. Dann kannst du auch neuen Schmuck einsetzen. Bei jedem ist dies allerdings individuell, so dass es auch länger oder kürzer dauern kann, bis das Piercing durch den Nasenflügel vollständig abgeheilt ist.
Pflege des Nostril
Das Nostril ist wirklich einfach zu pflegen, da du an die Ein-und Ausstichstelle gut dran kommst. Daher halte dich am besten einfach an die Pflegehinweise des Piercers. Bestimmt wird er dir erklären, dass du mit einem Desinfektionsspray die Stelle zwei Mal am Tag reinigen solltest. Es ist vollkommen normal, dass die Nase ein bisschen geschwollen ist und auch leicht bluten kann, weil sie anfangs empfindlich ist.
Du solltest bei der Pflege deines Nasenpiercings auf alle Fälle darauf achten, dass du ausschließlich fusselfreie Küchentücher oder Wattestäbchen benutzt, damit die Wunde nicht noch zusätzlich gereizt wird.
Zudem solltest du in den ersten sechs Wochen die folgenden Tipps beachten:
- Gehe nicht in die Sauna oder baden
- Berühre das Piercing möglichst selten und wenn nur mit desinfizierten Händen.
- Passe auf, dass das Nasenpiercing nicht schmutzig wird. Du kannst am Anfang in der Nacht ein Pflaster auf das Piercing kleben. So vermeidest du, dass Fusseln in die Wunde kommen.
- Sei vorsichtig beim Schminken. Es sollten kein Puder oder Make-up in die Wunde gelangen.
- Verwende die Pflegemittel, die dir von deinem Piercer oder einem Apotheker empfohlen wurden.
- Nehme das Nasenpiercing nicht heraus, da ansonsten das Loch wieder zuwachsen kann.
Was du tun kannst, wenn sich das Nasenpiercing entzündet
Wenn sich dein Nasenpiercing entzündet hat, solltest du zur Sicherheit bei deinem Piercer vorbeischauen oder ihn anrufen. Er kann sich dann die entzündete Stelle anschauen und dir erklären, wie du weiter vorgehen sollst. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass du den Schmuck wieder entfernen musst. Tue das aber nicht, bevor du nicht bei deinem Piercer vorbeigeschaut hast. Nur in den seltensten Fällen ist die Stelle so sehr entzündet, dass nur noch das Entfernen des Schmucks hilft.
Wildfleisch beim Nasenpiercing
Das Wildfleisch ist ein Problem, das bei jedem Piercing auftreten kann. Es handelt sich dabei um Wucherungen, die zwar nicht gefährlich, aber unschön sind. Falls du bei deinem Nasenpiercing Wildfleisch entdeckst, dann gehe bitte auch hier zu deinem Piercer und lasse es ihm einmal anschauen. Doktere bitte nicht allein mit Wasserstoffperoxid oder ähnlichem herum. Begib dich lieber in erfahrende Hände, so dass sich das Ganze nicht noch verschlimmert. Dein Piercer kann dir dann das passende Mittel empfehlen, um das Wildfleisch zu behandeln. Vielleicht empfiehlt er dir auch einen Schmuckwechsel.
Stecker oder Ring
Du kannst für dich persönlich entscheiden, ob du einen Stecker oder einen Ring verwendest. Es ist beides möglich und abhängig davon, was du bevorzugst, kann du auch schon beim Stechen angeben, welche der beiden Varianten du willst. Du solltest allerdings bei einem Nasenring aufpassen, falls du einen Ring wählst, der eigentlich für das Ohrläppchen gedacht ist. Diese Ringe sind meistens um einiges dünner als die herkömmlichen Stecker. Das Loch kann sich so auf Dauer verkleinern und du kannst dann keinen Stecker mehr hindurch bringen.
Risiken beim Nostril
Beim Nasenpiercing sind die Risiken sehr gering. Zwar laufen durch den Nasenflügel ein paar Nervenbahnen, das sorgt aber nur dafür, dass das Stechen ein bisschen unangenehm ist. Das größte Risiko ist, dass sich das Loch entzünden kann.
Nasenpiercing Loch bzw. Narbe
Wenn du irgendwann einmal keine Lust auf den Stecker oder Ring in deiner Nase haben solltest, dann nimm den Schmuck ganz einfach heraus. Dies ist im Vergleich zu einer Tätowierung ein großer Vorteil des Piercings. Allerdings wird wie bei allen andern Piercings auch ein kleines Loch bzw. eine Nase zurückbleiben. Bei einem Zungenpiercing ist diese nicht zu sehen, aber mache dir auch hier keine Gedanken, das Loch fällt kaum auf, da es wirklich klein ist.
Bei einem Nostril wächst das Loch auch nicht mehr richtig zu. Selbst wenn du ein paar Monate mal keinen Schmuck getragen hast, kannst du immer wieder einen einsetzen und musst dafür nicht das Loch neu durchstechen lassen. Du kannst beispielsweise ein Jahr lang ohne Nasenring durch die Gegend laufen und wenn du dann wieder Lust auf einen bekommst, schiebst du dir den Ring ganz problemlos wieder durch die Nase.
Materialien und Schmuck für das Nasenpiercing
Die verwendeten Materialien und der Piercingschmuck sind so unterschiedlich wie die Möglichkeiten, wie du dir die Nase piercen lassen kannst. Für ein Nostril-Piercing sind besonders kleine Nasenstecker oder Nasenringe geeignet. Diese gibt es in allen möglichen Farben aus verschiedenen Kunststoffen und Metallen. Sie sind mit und ohne Kristalle, Glitzer, Schmucksteine oder anderen Schmuckornamenten erhältlich. Für Frauen sind speziell gebogene Nasenpiercings mit Schmetterlingen, Blumen oder Herzen gedacht. Männer wählen bestimmt andere Motive für das Nasenpiercing. Es gibt zum Beispiel Tiger-, Teufels- oder Totenköpfe als Stecklabret.
Gängige Materialien für das Piercing sind Chirurgenstahl, Titan, Gold, Silber, aber auch Bioplast. Für ein Septum-Piercing gibt es Nasenringe von 0,8 bis 1,6 Ringstärke. Die Nasenstecker sind mit Zirkonia, Swarovski-Kristallen oder sogar Diamanten verziert. Es kann also jeder einen Nasenschmuck finden, der ihm gefällt. Am besten ist es, du informierst dich ausführlich bei einem Piercing-Shop und lässt dich auf diese Weise inspirieren. Dieses Schmuckstück ist schließlich die Entschädigung für den Schmerz beim Stechen.
Fake Nasenpiercing
Wenn du dir noch nicht sicher bist, ob du dir die Nase wirklich durchlöchern lassen möchtest, kannst du auch erst einmal ein Fake Nasenpiercing verwenden. Allerdings ist es oftmals so, dass die Fake-Piercings oftmals nicht wirklich gut sitzen. Aber es ist eine sehr gute Möglichkeit auszutesten, ob du wirklich ein Nasenpiercing haben möchtest und ob es dir überhaupt steht.
Steht dir ein Nasenpiercing?
Bisher habe ich noch niemanden gesehen, bei dem ich gedacht habe, dass das Nostril keine gute Idee war. Egal ob ein auffälliger Ring am Nasenflügel oder ein kleines Steinchen, beides ist sehr hübsch. Du kannst natürlich vorher einen Fake-Ring einsetzen und so schauen, ob dir das Nasenpiercing gefällt und ob es dir steht.